Gedanken zum Vorfall im Schülerbus

Mittelschule Carl Wolf

An die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Carl Wolf

Liebe Schülerinnen und Schüler,

wie ihr sicherlich gehört habt, ist es letzte Woche im Schülerbus zu einem gewaltsamen Übergriff auf einen Jungen unserer Mittelschule gekommen. Das tut mir sehr leid und macht mich sehr traurig.

Zeitungen, Radio und Fernsehen haben darüber berichtet und die Stadtverwaltung von Meran wird gemeinsam mit der Schule und den Jugendeinrichtungen überlegen, was man machen kann, damit solche Übergriffe nicht mehr passieren.

Wir sind eine Schule, in der Jugendliche aus vielen verschiedenen Kulturen gemeinsam aufwachsen und lernen. Das ist oft nicht einfach, aber ich glaube fest daran, dass uns diese Tatsache als Schule stark macht und euch gut auf das Leben in einer vielfältigen Welt mit all ihren Herausforderungen vorbereitet.

Jeden Tag arbeiten wir daran, in der Vielfalt das Gemeinsame zu finden, respektvoll miteinander umzugehen und falls es einmal Konflikte gibt, diese friedlich zu lösen.

Ich wünsche mir, dass sich jeder und jede an unserer Schule für diese Werte einsetzt.

Eure Schuldirektorin
Dagmar Morandell

An die Eltern der Mittelschule Carl Wolf

Mit den Vorfällen der letzten Zeit wurde unter anderem auch die Frage laut, welche Maßnahmen die Schule im Hinblick auf das soziale Lernen und die Gewaltprävention in der Schule trifft. Darauf möchte ich antworten. 
  • Die Schule arbeitet mit Präventions-, Interventions- und Time-Out-Modellen.
  • In der wöchentlichen Sitzung des ZIB-Teams werden gemeinsam mit dem Schulsozialpädagogen und – bei Bedarf – mit den Schulpsychologinnen, der Schulführungskraft und externen Diensten alle präventiven und eingreifenden Maßnahmen koordiniert.
  • Wöchentlich mehrmals finden Besprechungen des Schulsozialpädagogen mit der Schulführungskraft statt.
  • Der Schulsozialpädagoge steht den Schülern jederzeit für Gespräche zur Verfügung, was sehr gerne genutzt wird.
  • Der Schulsozialpädagoge bietet kleinere Time-Out-Projekte für Schülerinnen an.
  • Die Schule kooperiert sehr eng mit den Sozialdiensten, es finden regelmäßige Besprechungen zwischen Sozialassistentinnen und Lehrkräften statt.
  • Die Schule kooperiert sehr eng mit den Anbietern der Nachmittagsbetreuung, auch hier gibt es einen regelmäßigen Austausch zur Abstimmung in der Begleitung unserer Kinder und Jugendlichen.
  • Die Schule arbeitet mit dem Pädagogischen Beratungszentrum zusammen, dieses bietet Unterstützungsmaßnahmen für Lehrpersonen und Eltern an und steht auch für Unterrichtsbesuche bei fordernden Klassensituationen zur Verfügung.
  • Die Lehrpersonen besuchen regelmäßig außerschulische und schulinterne Fortbildungen zum Umgang mit fordernden Situationen.
  • Viele unserer Lehrpersonen sind im Bereich soziales Lernen besonders geschult. 
  • Alle Klassen und Schüler arbeiten im Rahmen von Projekttagen an ihren sozialen Kompetenzen. 
  • Die Klassensprecherinnen werden zusätzlich vom ZIB Team gezielt im Bereich ihrer Sozialkompetenz geschult. 
  • Regelmäßig finden Sitzungen der Klassensprecherinnen mit dem Schulsozialpädagogen und der Schulführungskraft statt, während der schulrelevante Themen angesprochen und im Sinne der Partizipation Vorschläge der Schülerinnen aufgegriffen und umgesetzt werden. 
  • Die Schulpsychologinnen bieten wöchentlich ein gezieltes Gruppentraining im Sozialverhalten an. Sie beraten unsere Lehrpersonen.
  • Es gibt innerhalb der Schule Unterstützungsangebote für Eltern bei schwierigen Familiensituationen. 
  • Eine Theaterpädagogin arbeitet mit den Klassen im Bereich Selbstkompetenz und Persönlichkeitsstärkung. 
  • Die Schule arbeitet bei störendem Verhalten mit einem konsequenten Interventionsplan (dieser wurde bereits versendet).
  • Während der Pause am Vormittag und während einer zusätzlichen 40minütigen Mittagspause gibt es ein vielseitiges Bewegungsangebot für die Schüler*innen im Freien.
  • Morgens und nach Schulschluss ist unser Sozialpädagoge im Hofbereich vor der Schule anwesend, begrüßt und verabschiedet die Kinder und Jugendlichen und bietet Gesprächsanlässe.
  • Die Postpolizei informiert die Kinder einmal jährlich über die Gefahren des Internets und Cybermobbing. 
  • Im Rahmen des Unterrichtes und der Gesellschaftlichen Bildung werden Themen wie Vielfalt, Umgang mit kulturellen Unterschieden und Gemeinsamkeiten, Zivilcourage, sowie politische Haltungen thematisiert. 
  • In allen Klassen finden Klassenprojekte und Lehrfahrten zur Stärkung der Klassengemeinschaft statt.


Dagmar Morandell | Schulführungskraft