THEATERPÄDAGOGISCHE PROJEKTE

Theater als Möglichkeit kreativen Ausdrucks und spielerischen Spracherwerbs.

Kreativität und Spiel sind Ausgangspunkt einer jeden Theaterarbeit. Im Tun entstehen in der Gruppe neue Dynamiken, die es jedem einzelnen ermöglichen, sich auf unterschiedliche Weise zu zeigen, Neues auszuprobieren und sich und die anderen besser kennenzulernen. Es kommt zu Begegnungen, es entstehen Beziehungen.
Sprache – die gesprochene und die Körpersprache gleichermaßen – wird mit allen Sinnen erfasst, erprobt und eingesetzt, und so lassen sich auch Schüler mit Migrationshintergrund meist begeistert auf die Arbeit ein und beteiligen sich aktiv.
Figurenbeschreibungen, Texte, Szenenabfolgen, Dialoge werden von den Schülern einzeln oder in kleinen Gruppen nach den Improvisationsphasen selbst geschrieben. Der Text ist demnach das Endprodukt, am Anfang stehen das Spiel und das leere Blatt und manchmal eine Geschichte als Ausgangspunkt.

Christine Perri

Eindrücke

Szenisches Lesen – Szenisches Vortragen

Dabei handelt es sich um die Interpretation von Texten aus der Kinder – und Jungendliteratur sowie von Sach- bzw. themenspezifischen Texten. Einerseits geht es um die Förderung des Lesens aus lesetechnischer Sicht, andererseits wird der Umgang mit einem Text geübt, den sich die Schüler sozusagen aneignen müssen, indem sie persönliche Akzente setzen. Die Interpretationsmöglichkeiten eines Textes sind vielfältig, es liegt im Ermessen des Vorlesers, eine für ihn passende zu finden und sie dann am Vorlesen zu üben. Dabei wird den Schülern bewusst, dass Satzzeichen beim Vorlesen und Interpretieren eine besondere, durchaus andere Rolle spielen, als im Unterricht gelernt; dass Pausen sehr wichtig sind, um dem Text Entfaltungsmöglichkeiten im Raum und in den Köpfen des Zuhörers zu geben; dass es in jedem Text Schlüsselwörter gibt, an denen der Text sozusagen abrollt und die dem besseren Verständnis für den Zuhörer dienen.
Und schließlich kommt die Arbeit mit und am Subtext dazu, der natürlich auch eine große Rolle spielt, denn er hilft, einem Text die nötige Gewichtung zu geben und dem Zuhörer das Vorgelesene verständlich zu machen. Der Subtext ist aus dem Text abzuleiten und dafür braucht es Sprach- und Fingerspitzengefühl und die Lust am Entdecken. Diese Arbeit ist meist eine sehr kreative, weil der Subtext auch gespielt werden kann, während der eigentliche Text vorgelesen wird.
Das Vorlesen selbst ist immer eine große Herausforderung, da der Leser mit seinem Gegenüber in Kontakt bleiben und selbst mit Haltung und Stimme überzeugen muss.

Präsent

setzt sich einerseits mit dem Vortragen und Vorstellen auseinander, andererseits mit der Kunst, den Zuhörer für sich und sein Thema zu gewinnen und damit seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Im Gegensatz zum Szenischen Lesen geht es hier um das freie Sprechen. Auch hier ist es wichtig, ja unerlässlich, sprachliche Akzente zu setzen, sich gedanklich Brüche und Gänge zurechtzulegen, um sich zum einen selbst Halt und Sicherheit zu geben und zum anderen dem Zuhörer das Verständnis zu erleichtern und ihn so gut wie möglich zu involvieren.
Die Schüler üben sich in selbstbewusstem Auftreten und schulen punktuelle Konzentration. Denn freies Reden vor versammelten Leuten, Inhalte präsentieren, sich klar und verständlich ausdrücken, sich nicht verunsichern und aus der Ruhe bringen lassen sind grundlegende Fertigkeiten für jeden von uns und im Besonderen auch für Schüler einer Prüfungsklasse.

Soziales Lernen

Natürlich steckt in jeder Arbeit auch der Aspekt des sozialen Miteinanders im Vordergrund und nimmt einen großen Stellenwert in meiner Arbeit ein.
Hier erwähnt seien aber noch die Treffen für die Schüler der ersten Klasse, bzw. jener Klassen, in denen ein Lehrerwechsel stattgefunden hat. Diese Treffen biete ich mittlerweile regelmäßig im Herbst an, um die neue Klassengemeinschaft zu festigen und den Start in der neuen Schule zu erleichtern.

Mittelschule Carl Wolf

Beschattete Schattengeschichten der 3D

Natalie Zwick – Meine Gedanken zum Theaterprojekt

Zunächst möchte ich nochmal einen großen Dank an Frau Christine Perri aussprechen. Sie hat mich in jedem meiner acht Schuljahre beim Theaterspielen begleitet. Sie ist offen und positiv und vermittelt den Personen um sie herum Freude und Zufriedenheit. Ich habe immer gerne mit ihr zusammengearbeitet und mich gefreut, wenn ein neues Projekt mit ihr bevorstand. Ich war sehr aufgeregt, als ich hörte, dass sich eine mögliche Aufführung in greifbarer Nähe befand. Ich machte mir dann schon Gedanken, wie es mit Corona ablaufen wird. Ich ging davon aus, dass es ein großes einziges Stück werden würde. Ich hatte schon von Anfang an Lust, etwas zu erfinden, das den ersten und zweiten Klassen in Erinnerung bleiben würde. Ich wollte, da es unser letztes Jahr war, ein Zeichen setzten. Unsere Zuseher sollten verstehen, dass man trotz noch so vieler Mauern, großes Erreichen konnte und man dafür nichts anderes tun musste, als an sich zu glauben und hart zu arbeiten. Ich muss zugeben, dass es leichter klingt als es ist. Ich wusste zwar aus Erfahrung, dass mehr dahintersteckt als nur ein „Das schaffen wir“ oder ein „Das geht doch mit links“. Ich wusste auch, dass es ein mühsamer Weg werden würde und doch forderte es mich manchmal mehr als erwartet, auch weil ich nicht immer Unterstützung bei meinen Szenen- partnern fand. So muss ich gestehen, dass ich manches Mal nicht mehr weitermachen wollte. Ich war sehr stolz auf mich und meine Klasse, nachdem die erste Aufführung, trotz der Aufregung und dem steinigen Weg so gut gelungen war. Nach der zweiten Aufführung war ich jedoch sehr unzufrieden mit mir. Mir passierten Sprechfehler, Umbaufehler und Lücken, die mir eigentlich nicht hätten passieren sollen. Deswegen holte ich bei der letzten Aufführung nochmal alles aus mir heraus. Die Proben waren witzig, aber anstrengend. Ich hoffe, dass Frau Perri mich auch in meiner Oberschulzeit noch hier und da in verschiedenen Projekten begleiten wird.

 

Grundschule Franz Tappeiner

Stress hat Vorfahrt

ist ein Stück für Kinder der Grundschule geschrieben von den Schülerinnen und Schülern der 5.Klasse der Grundschule Franz Tappeiner unter der Leitung von Christine Perri.
Wir hätten es im März 2020, Erzatztermin im Juni 2020, im Theater in der Altstadt aufführen sollen. Doch der Coronavirus hat die Bühne betreten und uns verdrängt.
In dieser besonderen Zeit haben wir nach anderen Möglichkeiten gesucht. Entstanden ist nun dieses Video mit Textausschnitten aus dem Stück, gelesen von verschiedenen Kindern der 5. Klasse, und Bildern unserer Stadt Meran in Zeiten von Covid 19. Fotos, die ebenso von den Kindern gemacht wurden.
Mittelschule Carl Wolf

„Kein Platz… ma ragazzi”

ist ein Stück geschrieben und inszeniert von den Schülerinnen und Schülern der Klasse 3C der Mittelschule Carl Wolf unter der Leitung von Christine Perri, wegen der Coronakrise aber nie aufgeführt.

In verschiedenen Videokonferenzen haben wir Textausschnitte bearbeitet, gelesen und aufgenommen. Die Bilder sind aus einem gemeinsamen Flashmob beim Abholen der Kostüme entstanden.
Dieses Video ist ein kleines Dokument dieser, für uns alle besonderen, Zeit. 

Viel Spaß beim Sehen und Hören

Christine Perri

Videoschnitt - Francesca Mair