Mitteilung Nr. 25 an die Eltern und Erziehungsberechtigten

Mittelschule Carl Wolf

Sehr geehrte Eltern und Erziehungsberechtigten der Mittelschule C. Wolf!

In der Zwischenzeit werden Ihre Kinder bereits seit einem Monat zuhause in Form von
Fernunterricht betreut. Noch ist leider nicht absehbar, wie lange dieser Zustand fortdauern
wird. Umso bedeutsamer erscheint es mir, Ihnen und den Kindern Informationen und
Unterstützung zukommen zu lassen.
In dieser Elternmitteilung werde ich Sie über die Ergebnisse der digitalen Umfrage zum
Fernunterricht informieren. Unsere Theaterpädagogin Frau Christine Perri hat sich
Gedanken darüber gemacht, wie sich die Kinder in ihrem „Hausarrest“ zumindest in ihrem
Kopf frei machen können und zu guter Letzt möchte ich Ihnen wieder einige
Unterstützungsmöglichkeiten ans Herz legen, die in Zeiten des Fernunterrichts und der
Ausgangssperre hilfreich sein können.

1. Informationen zum Fernunterricht in der Osterzeit
Das Osterfest und die damit verbundenen Osterferien stehen an. Obwohl sich die
Schüler*innen bereits seit einem Monat zuhause befinden, sieht der Schulkalender vor, dass die Osterferien vom 9. April bis zum 14. April gehen. In dieser Zeit findet kein Fernunterricht statt und Kinder wie Lehrpersonen sollen die Zeit nutzen, um sich von den Aufregungen dieser bewegten Tage zu erholen. 
Für den Zeitraum vom 6. April bis zum 8. April und vom 15. April bis zum 17. April werden die Lehrpersonen zwar in einzelnen Fällen Arbeitsaufträge vorbereiten, die Zeit soll aber von den Schüler*innen grundsätzlich genutzt werden, um Rückstände bei den bisherigen Aufgaben aufzuarbeiten, bzw. Inhalte zu vertiefen. Wir möchten auf diese Weise den Familien etwas Druck nehmen und allen Kindern die Möglichkeit bieten, die bisher erteilte Menge an Arbeitsaufträgen bestmöglich zu bearbeiten.

2. Evaluationsbericht zum Fernunterricht
Im Zeitraum von 23. März bis 1. April hatten die Eltern unseres Schulsprengels die
Möglichkeit an einer digitalen Umfrage zum Fernunterricht mitzuwirken. Das zentrale Ziel solcher Umfragen ist es, das Instrument welches evaluiert wird, zu verbessern. Um unseren Fernunterricht zu entwickeln benötigen wir eine Reihe von Informationen. Z. B. ist es für uns wichtig zu wissen, ob viele Familien über die technischen Voraussetzungen verfügen, um in der einen oder anderen Klasse Videokonferenzen einplanen zu können. Es macht wenig Sinn in diese Richtung zu denken, wenn für die Schüler*innen ein derartiges Instrument eher
zur Belastung wird, weil die technischen Geräte zuhause fehlen. Ebenso war es für uns wichtig herauszufinden, ob die Menge der erteilten Aufträge im Großen und Ganzen angemessen war, ob die Kinder über die Arbeitsmaterialien verfügen, ob unsere Arbeitsinstrumente (z.B. OneNote) auch für die Eltern hilfreich sind.
Hier möchte ich Ihnen eine kleine Zusammenfassung zu den wesentlichen Punkten der Evaluation des Fernunterrichts ihrer Schulstelle geben.
In der Mittelschule C. Wolf haben von 356 Eltern 187 an der Befragung teilgenommen, was einer Rücklaufquote von 52,5 % entspricht.
 85 % der Befragten waren mit dem bisherigen Fernunterricht zufrieden.
 Für 56 % der Befragten war die Menge an Arbeitsaufträgen angemessen.
 96 % der Befragten finden, dass das digitale Register gut funktioniert.
 93 % der Befragten finden, dass die Hausaufgabenfunktion des digitalen Registers
gut funktioniert.
 95 % der Befragten geben an, dass sie die Möglichkeit haben die Lehrpersonen zu
kontaktieren.
 Nur 2 % geben an, dass ihre Kinder nicht über alle Materialien verfügen.
 96 % der Befragten finden es gut, dass die Arbeitsaufträge am Montag für die
gesamte Woche gegeben werden.
 58 % der Befragten geben an, dass die Kinder den Fernunterricht gerne machen.
 61% der Befragten geben an, dass Videokonferenzen erwünscht sind.
 Was die technische Ausstattung angeht, verfügen 55 % der Familien über
mindestens einen Computer, 30 % über ein Tablet und 70 % über einen Drucker
Wenn Sie den vollständigen Bericht einsehen möchten, können Sie mich gerne kontaktieren und ich lasse Ihnen eine Kopie des Berichtes zukommen.
Was werden wir jetzt mit dieser Evaluation des Fernunterrichts tun? Die Lehrpersonen der Schulstelle werden den Bericht erhalten und sich mit den Ergebnissen auseinandersetzen.
Ebenso werde ich zusammen mit dem Leitungsteam des Schulsprengels die Ergebnisse aller Schulstellen analysieren und den einzelnen Schulstellen Verbesserungsvorschläge unterbreiten.
Bereits jetzt traue ich mich zu sagen, dass wir offensichtlich mit unserem Konzept des Fernunterrichts auf dem richtigen Weg sind. Mich freut insbesondere, dass die meisten Familien mit diesem Notinstrument zurechtkommen, und dass die Kinder auf diese Weise ein Mindestmaß an Schule erleben können. Ich bedanke mich für Ihre Hilfe!

3. Theaterpädagogische Hinweise und Tipps der Expertin
In der Elternmitteilung letzter Woche haben wir uns dem psychologischen und
pädagogischen Bereich mit Frau Samantha Reali gewidmet. Diese Woche möchten wir Ihnen Übungen von unserer Theaterpädagogin Frau Christine Perri zukommen lassen. Frau Perri kennen alle Schüler*innen des Sprengels von den vielen Theaterprojekten, die sie in regelmäßigen Abständen mit den Kindern durchführt.
Unsere Theaterpädagogin hat für die Kinder, aber auch für Sie als Eltern, drei Übungen zusammengestellt, durch welche es möglich ist zur Ruhe zu kommen und Kraft für neue Herausforderungen zu tanken:

1. Übung: Mein bester Platz
Diese Übung kannst du allein, aber auch mit deinen Geschwistern oder deiner gesamten Familie machen. Wichtig ist, dass während der Übung nicht geredet wird.
Suche dir in deiner Wohnung oder in deinem Zimmer einen Platz und mach es dir dort bequem. Dabei kannst du stehen, liegen oder sitzen und der Platz kann überall sein, auch auf dem Tisch oder unter dem Bett.
Wie merkst du, dass du deinen Platz gefunden hast?
Ganz einfach: Du wirst ruhig und entspannst dich, du könntest lange Zeit auf diesem Platz in deiner gewählten Position bleiben, du fühlst dich sehr wohl.
Bleibe 5 bis 10 Minuten auf deinem Platz. Lass deine Gedanken und deinen Atem fließen. Dann löse deine Position langsam wieder auf und schüttle dich, indem du den ganzen Körper bewegst.
Diese Übung kannst du jeden Tag und auch mehrmals am Tag wiederholen. Dabei können sich Platz und Position verändern.
Wenn mehrere Leute diese Übung gemeinsam ausführen, wird es sehr spannend. Denn es kann sein, dass sich zwei Personen denselben Platz aussuchen. Das ist natürlich möglich, so lange ihr beide entspannt seid und nicht zu reden beginnt. Sollte es für dich aber nicht in Ordnung sein, dass jemand neben dir ist, dann such dir einen anderen Platz. Den anderen wegschicken ist nicht erlaubt.

2. Übung: Geräuschkulisse
Diese Übung kannst du allein, aber auch mit deinen Geschwistern oder deiner gesamten Familie machen. Wichtig ist, dass während der Übung nicht geredet wird. Du kannst auch das Fenster offenlassen.
Mach es dir bequem, schließ deine Augen und halt die Ohren offen. Lausch nun ein bis zwei Minuten lang den Geräuschen.
Was hörst du?
Welches Geräusch ist ganz nahe, welches weiter entfernt?
Gibt es besonders laute/leise Geräusche?
Gibt es Geräusche, die dich glücklich/traurig/ängstlich stimmen?
Gibt es Geräusche, die du dauernd hörst?
Oder welche, die nur selten zu hören sind?

Wenn es dir gelingt, kannst du die Übung auch länger machen.

3. Übung: Szene Geräusche
Du kannst nun die Geräusche, die du gehört hast, zeichnen. Entscheide selbst, wie du das machen willst.
Hier einige Tipps:
o Du kannst naturgetreu zeichnen, also Autos, Vögel, Staubsauger, Stühle, Kochlöffel, Menschen, Hände, …
o Du kannst aber auch Symbole verwenden, also Pfeile, Blitze, Dreiecke, Kreise,
Linien, Punkte, Striche, Zickzack Linien, Fragezeichen…
o Du kannst ein vollständiges Bild zeichnen, oder eine Abfolge.
Also, alles was dir einfällt und für dich richtig ist, ist erlaubt. Denk nicht zu viel nach, mach einfach. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.“
Die Arbeiten, die bei diesen Übungen entstehen, können an Frau Perri an ihre Emailadresse (christine.perri@schule.suedtirol.it) gesendet werden. Sie wird die Arbeiten sammeln und bündeln und die Ergebnisse in die zukünftige Theaterarbeit einfließen lassen. 

4. Druckerservice der Gemeinde Meran in Zusammenarbeit mit der Stiftung UPAD
Die Gemeinde Meran hat zusammen mit der Stiftung UPAD ein Projekt zur Unterstützung der Familien im Fernunterricht gestartet. Viele Familien verfügen nicht über einen Drucker, um Arbeitsaufträge im Fernunterricht auszudrucken. In derartigen Fällen besteht die Möglichkeit sich an die Stiftung UPAD zu wenden, welche dann die Unterlagen ausdrucken und über den Hauspflegedienst der Gemeinde Meran an die Haushalte liefern wird. In der
Anlage finden Sie den diesbezüglichen Flyer.

5. Unterstützung der Familien in psychologischen und schulischen
Notsituationen
Mittlerweilen gibt es viele Angebote für Familien im psychologischen aber auch im
pädagogischen und schulischen Bereich, wenn der Alltag zuhause für die Kinder schwierig ist. Letzte Woche habe ich Ihnen das Angebot des Psychologischen Dienstes Meran vorgestellt.
Das psychologische Angebot wird auch auf nationaler Ebene vom Unterrichtsministerium ergänzt. In der Anlage erhalten Sie das diesbezügliche Informationsblatt. Was die schulischen Notsituationen angeht möchte ich noch einmal auf die Bedeutung der direkten Kontaktaufnahme mit den Lehrpersonen, aber auch mit mir hinweisen. Zudem hat die Pädagogische Abteilung ein Unterstützungsangebot entwickelt, welches ich Ihnen ebenfalls in der Anlage zukommen lassen möchte.


In der Hoffnung, dass auch dieser Elternbrief für Sie nützliche Informationen beinhaltet, wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie ein frohes Osterfest.
Mit herzlichen Grüßen
Piero Di Benedetto
SCHULDIREKTOR